Leichte Sprache
- Erklärung der Aktion »Behindern verhindern«
- Erklärung der Redewendung »Im Rollstuhl wissen, wie der Hase läuft.« in Leichter Sprache
- Erklärung der Redewendung »Taub und die Flöhe husten hören« in Leichter Sprache
- Erklärung der Redewendung »Blind wie ein Maulwurf seinen Weg machen« in Leichter Sprache
- Erklärung der Redewendung »Mit Gendefekt ein toller Hecht.« in Leichter Sprache
- Erklärung der Redewendung »Ohne Hände den Stier bei den Hörnern packen.« in Leichter Sprache
- Der Aktionsplan
In Sachsen gibt es eine große Aktion.
Wir sagen dazu Kampagne.
Die Aktion heißt: Behindern verhindern.
Die Aktion kommt aus dem Sozial-Ministerium.
Das Thema der Aktion
ist die Teil-Habe von Menschen mit Behinderungen.
Teil-Habe bedeutet:
Dabei sein und mitmachen können.
Viele Menschen sollen auf das Thema
aufmerksam gemacht werden.
In der UN-Behindertenrechts-Konvention steht in Artikel 5:
Alle Menschen müssen gleich behandelt werden.
Dafür müssen Barrieren abgebaut werden.
Ein anderes Wort für Barrieren ist Hindernisse.
Wenn die Hindernisse abgebaut sind,
dann können Menschen mit Behinderungen
überall mit machen.
Oft sind Informationen
aus dem Sozial-Ministerium brav gemacht.
Aber jetzt wollen wir frech sein.
Wir glauben:
- dann schauen mehr Menschen hin
- zusammen können wir so mutig sein.
Wir wollen alle Menschen auf das Thema aufmerksam machen.
Die Menschen sollen über das Thema Behinderung
nachdenken und sprechen.
Es gibt Menschen die mit Behinderung nichts zu tun haben.
Sie haben keine Behinderung.
Oder sie kennen keinen Menschen mit Behinderung.
Oder sie denken nur an die Nachteile von Behinderungen.
Sie kennen die Stärken der Menschen mit Behinderungen nicht.
Vielleicht glauben sie:
Menschen mit Behinderungen sind nur schwach.
Oder sie wissen nicht,
was Menschen mit Behinderungen können.
Vielleicht haben sie auch Vorurteile.
Oder sie haben Angst vor dem Zusammen-Treffen
mit Menschen mit Behinderungen.
Sie wissen dann nicht, wie sie reagieren sollen.
Die Menschen sollen anders denken.
Sie sollen nicht nur die Schwächen sehen.
Die Menschen sollen die Stärken sehen.
Sie sollen begreifen:
- Alle Menschen haben Stärken und Schwächen.
- Auch Menschen mit Behinderungen haben Stärken.
- Jeder Mensch ist besonders.
Wir glauben:
Gemeinsam schaffen wir es anders zu denken.
Dann schaffen wir es auch anders zu handeln.
Wenn wir ohne Vorurteile denken und handeln,
dann bauen wir Hindernisse ab.
Bedeutung der Kampagnenmotive
»Wissen, wie der Hase läuft«
Das ist eine Rede-Wendung.
Der Hase läuft weg.
Dann läuft er nicht gerade aus.
Der Hase läuft kreuz und quer.
Man sagt: Der Hase schlägt Haken.
Wer das weiß, kann die Richtung erkennen.
Ich kenne mich gut aus.
Ich weiß, wie die Sache funktioniert.
Ich lasse mich nicht beirren.
Ich weiß, wie der Hase läuft.
Egal wo ich sitze oder stehe.
»Die Flöhe husten hören«
Das ist eine Rede-Wendung.
Die Rede-Wendung hat zwei Bedeutungen.
1. Man kann sehr gut hören.
2. Man ist sehr spitz-findig.
Hier geht es um 2.
Ich kann die Flöhe husten hören.
Das bedeutet:
Ich bin immer sehr gut informiert.
Ich weiß über alle Neuigkeiten Bescheid.
Ich denke über Sachen nach,
wenn andere noch keine Information haben.
Die Flöhe husten hören
geht auch ohne Gehör.
Das geht auch,
wenn ich taub bin.
»Blind wie ein Maulwurf«
Das ist eine Redewendung.
Der Maulwurf hat ganz kleine Augen.
Die Augen sind so klein wie das Ende einer Steck-Nadel.
Und die Augen sind unter seinem Fell versteckt.
Deshalb kann der Maulwurf nur schlecht sehen.
Aber der Maulwurf ist trotzdem sehr empfindlich.
Er merkt ganz viel.
Der Maulwurf kann sehr gut tasten und riechen.
Und er kann die kleinsten Bewegungen spüren.
Auch seine Ohren sind sehr gut.
Er hört das kleinste Geräusch ganz laut.
Er kann deshalb gut mit den schlechten Augen leben.
Die Rede-Wendung bedeutet hier:
Auch wenn ich blind bin,
kann ich alles merken.
Ich kann gut tasten.
Ich kann gut riechen.
Ich kann besonders gut hören.
Auch mit schlechten Augen
kann ich mein Leben
mit meinen Aufgaben gut schaffen.
»Ein toller Hecht«
Das ist eine Redewendung.
Die Rede-Wendung bedeutet:
Ich bin ein erfolgreicher Mensch.
Mir fällt immer was ein.
Ich weiß, was ich will.
Ich bin fröhlich.
Dafür bewundern mich andere Menschen.
Dann sagt man: Du bist ein toller Hecht.
Ich bin ein toller Hecht
auch mit meiner Behinderung.
Viele Menschen bewundern mich.
»Den Stier bei den Hörnern packen«
Das ist eine Rede-Wendung.
Der Stier ist ein kräftiges Tier.
Seine Hörner sind seine gefährlichste Waffe.
Die Rede-Wendung bedeutet:
Keine Angst vor einer schweren Aufgabe haben.
Die Situation ist gefährlich.
Ich packe den Stier bei den Hörnern.
Ich fange an und mache.
Ich bleibe da.
Ich fliehe nicht.
Für die Aufgabe brauche ich keine Hände.
Dafür brauche ich Mut.
Der Aktions-Plan
Was ist der Aktions-Plan?
Alle Menschen müssen gleich behandelt werden.
Aber es gibt viele verschiedene Menschen.
Es gibt Menschen mit Behinderungen
und es gibt Menschen ohne Behinderungen.
Damit diese Menschen gleiche Rechte haben,
müssen Barrieren abgebaut werden.
Ein anderes Wort für Barrieren ist Hindernisse.
Wenn die Hindernisse abgebaut sind,
können Menschen mit Behinderungen überall mit machen.
Das ist auch eine Forderung aus der UN-Behindertenrechts-Konvention.
Die UN-Behindertenrechts-Konvention ist ein Vertrag.
Viele Länder haben den Vertrag unterschrieben.
In dem Vertrag geht es darum:
Menschen mit Behinderung
sollen die gleichen Rechte haben,
wie Menschen ohne Behinderung.
Zur UN-Behindertenrechts-Konvention
gibt es eine Internet-Seite in Leichter Sprache.
Die Internet-Seite heißt:
www.ich-kenne-meine-rechte.de.
Da können Sie viele Informationen
zur UN-Behindertenrechts-Konvention nachlesen.
Deutschland hat den Vertrag auch unterschrieben.
Deshalb gilt die UN-Behindertenrechts-Konvention
auch für Sachsen.
Die Regierung von Sachsen macht
einen eigenen Aktions-Plan.
Ein Aktions-Plan ist ein Arbeits-Plan.
In dem Arbeits-Plan steht:
- Was wollen wir machen?
- Bis wann wollen wir das machen?
- Wer macht was?
In dem Aktions-Plan geht es
um die UN-Behindertenrechts-Konvention.
Viele Menschen arbeiten dafür in Arbeits-Gruppen mit.
Zum Beispiel Menschen:
- die bei der Sächsischen Regierung arbeiten.
- die in der Behinderten-Hilfe arbeiten
- die sich bei einem Thema gut auskennen,
- weil sie selber eine Behinderung haben.
Es waren auch dabei:
- die Landesarbeits-Gemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e. V.
- der Sozial-Verband VdK Sachsen e. V.
- der Landes-Verband der Lebenshilfe Sachsen e.V.
- die kommunalen Spitzen-Verbände
- die Liga der freien Wohlfahrts-Pflege.
Wie ist der Aktions-Plan entstanden?
In Sachsen bilden 2 Parteien die Regierung: CDU und SPD
Denn bei der letzten Wahl
hatte keine Partei genug Stimmen bekommen.
Keine Partei konnte Sachsen alleine regieren.
Dann können sich Parteien zusammen tun.
Das heißt:
Die Parteien machen eine Koalition.
In einem Koalitions-Vertrag
schreiben sie alles auf.
In dem Vertrag steht,
was die Regierung machen will.
Eine Aufgabe ist:
Die Umsetzung der UN-Behindertenrechts-Konvention.
Es muss ein Aktions-Plan
in Sachsen gemacht werden.
Der Aktions-Plan ist ein Arbeits-Plan.
In dem Arbeits-Plan soll stehen:
- Was wollen wir machen?
- Bis wann wollen wir das machen?
- Wer macht was?
Dafür hat sich im letzten Jahr
aus den vielen Ministerien in Sachsen
eine Arbeits-Gruppe gebildet.
Die Arbeits-Gruppe heißt IMAG.
Das bedeutet Inter-Ministerielle-Arbeits-Gruppe.
Die Leitung für die Aufgabe übernimmt das Sozial-Ministerium.
Auch der Behinderten-Beauftragte von Sachsen ist in der Arbeits-Gruppe.
Der Plan muss bis Ende 2016 fertig sein.
Was steht in dem Aktions-Plan?
Die Vorschläge im Aktions-Plan
sind in 5 große Themen geteilt.
Bei den 5 Themen geht es zum Beispiel darum:
Bildung
- Wie können Menschen mit Behinderung besser lernen?
- In der Kita, in der Schule und danach?
Arbeit und Mobilität
- Wie können Menschen mit Behinderung eine gute Arbeit finden?
- Wie können Menschen mit Behinderung
Busse und Bahnen gut benutzen?
Gesundheit und Rehabilitation, Familie
- Was können wir für die Gesundheit
von Menschen mit Behinderung tun? - Wie können wir Eltern mit Behinderung helfen?
Wohnen, inklusiver Sozialraum
- Wie können Menschen mit Behinderung eine gute Wohnung finden?
- Wie können Hindernisse im Stadtteil abgebaut werden?
Gesellschaftliche Partizipation
- Wie können Menschen mit Behinderung
möglichst viele Infos bekommen? - Wie können sie selbst entscheiden?
- Wie können Menschen mit Behinderung überall
mitmachen, zum Beispiel beim Sport?
Für jedes Thema gibt es eine eigene Arbeits-Gruppe.
Die Arbeits-Gruppen sagen:
es gibt Themen, die alle haben.
Zum Beispiel:
Sensibilisierung
Das bedeutet:
Wie wir allen Menschen erklären,
was wir für Menschen mit Behinderungen wollen.
Frauen mit Behinderungen
Mehrfachbehinderte Menschen
Menschen mit mehr als 1 Behinderung
Menschen mit Behinderungen mit Migrations-Hintergrund
Menschen mit Behinderungen aus anderen Ländern
Barrierefreiheit
ein Leben ohne Hindernisse
Finanzielle Aspekte
alles was mit Geld zu tun hat
In dem Arbeits-Plan
werden die Themen erklärt.
Dann steht im Arbeits-Plan:
- Was wollen wir machen?
- Bis wann wollen wir das machen?
- Wer macht was?
Aktions-plan als Heft in Leichter Sprache
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Haben Sie Ideen,
wie wir es besser machen können?
Kennen Sie gute Beispiele?
Möchten Sie mehr wissen?
Haben Sie Fragen?
Das Thema geht jeden etwas an.
Jeder Mensch hat die Möglichkeit,
seine Meinung zu sagen.
Und jeder Mensch
kann seine Interessen selbst vertreten.
Das nennt man:
Interessen-Vertretung
oder Selbst-Vertretung.
Wer seine Interessen selbst vertritt,
kann mitbestimmen.
Und bei wichtigen Entscheidungen mitmachen.
Wer mitbestimmt,
übernimmt Verantwortung.
Für sich selbst und für andere.
Das ist gut und wichtig.
Hier können Sie Ihre Meinung aufschreiben.
Hier können Sie uns Fragen stellen.
Klicken Sie auf den Link: http://behindern.verhindern.sachsen.de/kommunikation.html
Wer hat was gemacht?
Den Text geschrieben haben für uns die Kollegen vom Büro für Leichte Sprachet: www.leichte-sprache-sachsen.de
Texte in Leichter Sprache haben Bilder. Damit versteht man den Inhalt besser. Die Bilder stammen aus einem Buch der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013